Alltag mit Hashimoto – Meine Anker für Körper, Geist & Energie
- petersen1962

- 10. Nov.
- 3 Min. Lesezeit

Wie ich lerne, inmitten der Erschöpfung lebendig zu bleiben
Hier teile ich mit dir, wie ich mit chronischer Erschöpfung umgehe und kleine, machbare Anker finde, die meinen Körper, meinen Geist und meine Energie nähren – ohne Druck, ohne Perfektion.
Wenn selbst Aufstehen zu viel ist
Ich wache auf und fühle mich, als hätte ich die Nacht durchgearbeitet.
Mein Körper liegt still, aber innen tobt etwas – wie ein leiser Kampf zwischen Wollen und Nichtkönnen.
Früher dachte ich: Ich muss nur mehr Disziplin haben, dann geht’s schon.
Heute weiß ich: Genau das hat mich krank gemacht.
Hashimoto und Erschöpfung sind keine Zeichen von Schwäche.
Sie sind ein Stopp-Signal.
Ein Aufruf, das Leben neu zu gestalten – nicht nach Leistungsmaß, sondern nach Energiefluss.
Ich habe aufgehört, nach der perfekten Morgenroutine zu suchen.
Stattdessen finde ich kleine Momente, die mich mit mir verbinden.
Ich nenne sie meine Energie-Anker.
Sanfte Morgen-Anker – wenn Aufstehen schon Kraft kostet
Ich starte meinen Tag nicht mit To-do-Listen, sondern mit einem Atemzug.
Manchmal bleibe ich noch ein paar Minuten liegen, lausche meinem Atem, spüre mein Herz.
Das ist genug.
Ich trinke Wasser. Langsam. Spüre, wie es durch mich fließt.
Wenn Sonne da ist, öffne ich das Fenster, lasse Licht und frische Luft auf mein Gesicht.
Es sind kleine Gesten – doch sie holen mich zurück in meinen Körper.
Nicht: Ich muss funktionieren.
Sondern: Ich darf fühlen.
An manchen Tagen reicht das.
An anderen habe ich Kraft für ein paar Dehnbewegungen oder Yoga.
Ich höre auf, gegen mich zu planen.
Ich folge meinem Rhythmus.
Körper in Verbindung – ohne Druck, ohne Plan
Mein Körper ist nicht mehr der alte.
Er braucht andere Bedingungen, andere Signale, andere Pausen.
Ich habe gelernt: Bewegung ist kein Training. Bewegung ist Kommunikation.
Wenn ich spazieren gehe, dann nicht, um Kalorien zu verbrennen,
sondern um mich zu erden.
Wenn ich tanze, dann nicht, um fit zu sein, sondern um Spannung loszulassen.
Und wenn ich gar keine Kraft habe – dann bewege ich nur den Atem.
Ich lege eine Hand auf meinen Bauch. Spüre, dass Leben da ist, auch wenn es still ist.
Ich achte auf Wärme.
Auf Ruhe.
Auf Nahrung, die mich wirklich nährt – ehrlich, unverarbeitet, sanft.
Suppe, Wurzelgemüse, Tee. Kein Dogma. Nur Achtsamkeit.
Denn mein Körper braucht nicht Kontrolle. Er braucht Vertrauen.
Geist zur Ruhe bringen – kleine Inseln im Gedankenmeer
Mein Kopf ist oft lauter als mein Körper.
Selbst im Liegen renne ich innerlich.
Ich lerne, kleine Pausen zwischen die Gedanken zu setzen.
Kein Meditationsprogramm, keine App.
Nur ich. Und ein Atemzug.
Wenn ich merke, dass mein Kopf in alte Sorgen rutscht,
sage ich leise: Stopp.
Ich bin hier.
Ich spüre die Füße, den Boden, den Moment.
Diese Mini-Pausen sind meine Inseln.
Ich finde sie beim Tee, beim Blick aus dem Fenster.
Es sind Sekunden – aber sie wirken.
Denn das Nervensystem erinnert sich: Ich bin sicher.
Energie halten – durch kleine Rituale, die tragen
Früher dachte ich, Energie kommt durch Tun.
Heute weiß ich: Energie bleibt durch Sein.
Ich halte sie mit kleinen Ritualen, die mich nähren:
Eine Duftkerze am Abend.
Eine Playlist, die mich sanft trägt.
Ein Satz am Morgen: „Ich muss nichts beweisen.“
Wenn die Erschöpfung mich wieder packt, setze ich mich hin, schließe die Augen und sage mir:
Ich darf müde sein. Ich bin trotzdem ganz.
Das verändert alles.
Weil ich aufhöre, gegen meinen Zustand anzukämpfen –
und beginne, in ihm Frieden zu finden.
Alltag mit Hashimoto – ein Leben in feinen Tönen
Es ist kein gerader Weg.
Es gibt gute Tage – und solche, an denen mich selbst Zähneputzen überfordert.
Doch ich habe aufgehört, das als Rückschritt zu sehen.
Ich sehe es als Erinnerung: Heilung ist zyklisch.
Energie ist Welle.
Und mein Wert hängt nicht von meiner Produktivität ab.
Mein Alltag mit Hashimoto ist leiser geworden – aber ehrlicher.
Ich spüre wieder, was mich nährt, und was mir Energie raubt.
Ich wähle bewusster. Ich lebe tiefer.
Vielleicht kämpfst du auch mit dieser unsichtbaren Müdigkeit.
Vielleicht fühlst du dich schuldig, weil du nicht mehr schaffen kannst.
Dann atme.
Lies das nochmal langsam: Du musst nichts schaffen.
Du darfst dich nur spüren.
Heilung beginnt nicht im Tun.
Sie beginnt im Zulassen.
Und genau da darfst du jetzt sein.
In Verbundenheit, Heike
Ich teile hier meinen eigenen Weg. Nimm dir mit, was dich berührt – und lass los, was sich nicht richtig anfühlt. Es gibt keinen richtigen Weg, nur deinen.




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